Historische und mittelalterliche Tinten
In unserem Shop für historische Tinten finden Sie die klassische, mittelalterliche Eisengallus-Tinte, ebenso wie die römische ATRAMENTUM ROMANUM, eine Qumran-Tinte oder die ägyptische Tinte aus einer Ruß- und Leimlösung.
Alle unsere Tinten sind mit den passenden historischen Schreibgeräten voll zu benutzen.
Diese finden Sie unter Schreibfedern.
Historische Tinten
- Eisengallustinte
Eine der am häufgisten in der Zeit des Mittelalters verwendete Tinte war die Eisen-Gallus-Tinte.
Diese Tinte finden wir seit dem 2/3. Jhd. vor Chr. in Gebrauch.
Sie eignet sich ganz hervorragend, für das Schreiben mit Federn aus Metall und auch für das Schreiben mit Naturstoffen,
wie Federkielen oder Halmfedern.
Ihre Zutaten sind Eisen-2-Sulfat (Eisenvitriol), Galläpfel bzw. Pflanzengalle, Wasser und Gummi arabicum.
Das eigentlich, farbgebende Element ist eine Verbindung des Eisenvitrioloxydes, das erst auf dem Papier entsteht (Einfluss des Sauerstoffes in der Luft) und der Gallussäure.
Damit man beim dem Schreiben etwas sieht, wird ein Farbstoff hinzugegeben (Flammruß oder organische Farbstoffe ). Dieser verblasst aber mit der Zeit.
Diese Tinte ist nicht für den Füllhalter geeignet.
Auch heute noch wird für besondere Dokumente gerne eine Art dieser Tinte verwendet.
Denn selbst wenn diese Tinte einmal verblasst, läßt sie sich wieder sichtbar machen.
Andere Tinten basieren z.B. auf Pflanzenruss, z.B. aus der Rinde des Maulbeerbaumes.
In einem Bericht des »Philo von Byzanz« wird erwähnt, daß eine Tinte bekannt war, die
schwarze Schriftzüge geliefert und die aus einem speziellen Pflanzenabsud hergestellt
wurde.
Unsere Eisengallustinte wird auch heute noch nach einem Jahrtausende alten
Originalrezept in alter handwerklicher Tradition aus Galläpfeln, metallischen Salzen und
Gummi arabicum hergestellt. Sie enthält keinerlei synthetische Zusätze oder Farbstoffe.
Die Eisengallustinte hat ein interessantes Farbverhalten, denn sie fließt anfangs grau
aus der Feder. Erst im Laufe von einigen Zeit wird die Schrift unter Sauerstoff-aufnahme
pechschwarz. Der chemische Vorgang besteht darin, daß die schon oxydierte
Flüssigkeitsmischung auf dem Papier unter der Einwirkung des Luftsauerstoffes
nochmals oxydiert und sich fest mit dem Papier verbindet.
Sie ist wohl die am häufigsten verwendete mittelalterliche Tinte.
- ATRAMENTUM ROMANUM
Sowohl antike Quellen als auch die modernen wissenschaftlichen Untersuchungen zeigen, dass die antike Tinte der Römer (ATRAMENTUM ROMANUM) aus einem Gemisch von Ruß und einer Leimlösung bestand.
Die Tinte (atramentum) wurde speziellen Tintenfäßern (atramentaria) entnommen. Diese wurden aus Bronze, Ton oder Glas hergestellt.
In den römischen Schreibstuben waren eine Anzahl von
Schreibern (librarii) mit der Administration des
Lagerbetriebes beschäftigt. Im Gegensatz dazu standen
die vielen kleinen, ganz persönlich gehaltenen
Nachrichten, Briefe und Notizen der einfachen Leute.
Unsere ATRAMENTUM ROMANUM wird heute noch nach der 2000 Jahre alten
römischen Vorschrift hergestellt.
- Dornentinte
Die echte Dornentinte ist eine der exklusivsten und schönsten mittelalterlichen Tinten. Sie wird aus der Rindes des Schwarzdorns gewonnen.
Die Herstellung einer echten mittelalterlichen Dornentinte ist recht arbeitsintensiv und aufwändig. Die in verschiedenen Veröffentlichungen benannten Fertigungsweisen sind auf Grund der Übersetzungs-Problematik meistens fehlerhaft.
Mit dieser edlen Schreibflüssigkeit wurden die Miniaturen des Utrechtpsalters gezeichnet. Ein Meisterwerk der Karolingischen Buchkunst. Er wurde um 820 - 835 n. Chr. im Benediktiner-Kloster Hautvillers angefertigt und mit 166 Dornentintenzeichnungen ausgestattet.